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Donnerstag, 13. Februar 2014

{Buchvorstellung} Casual Cooking - Kochen für die ganze Familie

Neulich im Buchladen meines Vertrauens, wurde ich mal wieder auf ein tolles Kochbuch aufmerksam. Es ist Ende September 2013 in der Collection Rolf Heyne erschienenen.


 
 
Da ich selbst immer für 4 bis 6 Leute kochen muss, hat mich der Buchtitel natürlich sofort angesprochen angesprungen. Was hat wohl der in Australien sehr bekannte Fernsehkoch und Restaurantbesitzer dazu zu sagen? Wie verköstigt er wohl seine Familie oder was schlägt er anderen vor? Da das bei uns immer ein sehr heikles Thema ist, Rezepte zu finden, die jedem schmecken bin ich immer für jede Idee dankbar. Somit war mein Beschluss sofort gefasst: Dieses Buch muss ich haben!

Auch die Aufteilung des Buches gefiel mir auf Anhieb, denn man kann es für den ganzen Tag nutzen:
  • Frühstück
  • Mittags & Abends (Vegetarisch, Fisch & Meeresfrüchte, Geflügel, Fleisch)
  • Beilagen
  • Desserts
 

Im (kurzen) Vorwort hat der Spitzenkoch Pete Evans ein wenig über sich und seine Kochgewohnheiten berichtet. Allein dies lädt bereits auf eine große Reise in die verschiedensten Geschmackswelten ein, denn Pete selbst beschreibt sich als einen sehr kreativen Koch, der mittlerweile lieber in seiner eigenen Küche für seine Familie etwas brutzelt, anstatt im Restaurant zu stehen, denn dort kann er "mit Rezepten aus unterschiedlichen Ländern experimentieren" und seine Kinder aufwachsen sehen.

In dem Buch hat Pete seine liebsten und verlockendsten Rezepte der letzten 20 Jahre sowie ein paar Rezepte seiner Mutter eingebracht.

Bei den vorgestellten Rezepten, geht es wie bereits erwähnt um die verschiedensten Tageszeiten. Die Zutatenlisten und Rezepttitel sind dabei immer sehr spannend. Jedes der Rezepte springt einen doch förmlich an.

Rezeptbeispiele:
Bananen-Dattel-Porridge
Kartoffelravioli mit Ricotta und schwarzem Trüffel
Panierter Fisch mit Artischocken-Sauce-Tartare
Pasta mit Speck, Rosmarin, Enoki-Pilzen und Pochiertem Ei
Birnen-Apfel-Soufflé mit Zimt

 
Ihr merkt also schon - klassischer Schweinebraten mit Knödeln ist nicht. Nein! Vielmehr sind alle Rezepte einfach und schlichtweg "neu" und fast allesamt etwas asiatisch angehaucht. Es werden Zutaten verwendet, die besonders sind. Es sind Zutatenzusammenstellungen darunter die unglaublich interessant sind. Die professionellen Bilder lassen einem das Wasser im Munde zusammen laufen. Und ganz nebenbei wird in mir das Gefühl von Urlaub geweckt. Das liegt nicht nur daran, dass Pete Evans in der ein oder anderen Einleitung zum Rezept erwähnt wie er dies oder jenes in einem tollen Hotel am Strand oder ähnliches bekommen hat. Darüber hinaus erzählt Pete noch, was ihn zu dem jeweiligen Gericht getrieben hat. Genauso interessant ist es aber auch, zu hören, was für Pete das jeweilige Gericht bedeutet oder was es darüber hinaus noch alles über das ausgewählte Rezept, die Zubereitungsart und so weiter zu wissen gibt.

 
Das einzige, dass ich an diesem tollen Kochbuch auszusetzen habe ist, dass ich viele der Zutaten nicht Zuhause habe geschweige denn mal schnell im nächsten Supermarkt besorgen könnte. Oder habt ihr "Ketjap Manis", "Tamarindenmark" "Thaini" und "Topinambur" Zuhause? Wenn ja, dann werdet ihr unglaublich glücklich mit diesem Buch. Ich persönlich finde das oft schade, denn selbst wenn man die Zutaten im gut sortierten Supermarkt findet, so benötigt man diese meist nur für das EINE Gericht. Wer sich davon aber nicht abschrecken lässt, und einen ausgefallenen Gaumen oder Lust auf etwas neues hat, muss sich dieses Kochbuch unbedingt zulegen. Damit will ich das Buch "Casual Cooking - Kochen für die ganze Familie" definitiv nicht schlecht reden, denn das unglaubliche Geschmackserlebnis eines jeden Gerichtes wird euch auf jeden Fall für die Strapazen entschädigen, die das Auffinden der Zutaten mit sich gebracht hat.

Noch einen Pluspunkt erhält die übersichtliche Zutatenauflistung. Diese ist wirklich sehr gelungen. Dagegen finde ich es jedoch schade, dass keine Zeitangaben bzgl. der Zubereitung gemacht werden. Klar jeder hat sein eigenes Tempo, aber ein wichtiges Richtmaß ist es dann doch ;)


So nun aber zu dem Rezept, dass ich mir ausgesucht habe:
Spagetti Bolognese auf Chinesische Art


Ich habe natürlich mehrere Rezepte eingemerkt, welche ich euch gerne vorstellen würde. Als großer Spaghetti Bolognese Fan, musste ich aber zuerst einmal diese Art von Bolognese testen. Ich war schon ganz aufgeregt, denn heute hieß es zum ersten mal für mich eine Bolognese ohne Tomaten zuzubereiten. Wie sollte das denn nur schmecken? Und dann auch noch mit Pilzen, Wasserkastanien und Sojasoße? Ihr merkt schon, dass hat gar nichts mit der klassischen Bolognese zu tun, so wie wir sie kennen.

Aber zuvor hieß es erst einmal für mich, dass ich an die verschiedensten Zutaten kommen musste. Wo sollte ich diese denn nur auftreiben? Dass es diese Zutaten nicht im kleinen "Tante Emma" Laden geben würde, war mir bewusst, aber dass es am Ende doch so unmöglich war, an zum Beispiel eine gelbe Bohnen-Chili-Paste zu kommen, war mir nicht klar. Glaubt mir - ich war in ca. 10 (!) verschiedenen Geschäften um die Zutaten zu bekommen... Aber nichts... Im letzten Laden konnte ich wenigstens noch Wasserkastanien auftreiben. Da war ich echt ein wenig enttäuscht. Ich wollte mich ja schließlich so nah wie möglich am Rezept halten. Naja dann mussten eben doch ein paar Zutaten weg bleiben und andere Zutaten wiederum wurden einfach ersetzt.

Zuhause angekommen ging es los. Erst einmal habe ich alles vorbereitet. Und siehe da - ich sollte auch endlich mal meinen neuen tollen und glänzenden Wok ausprobieren, den ich zu Weihnachten von meinem Freund bekommen habe. Wow ist der super :) Ein bisschen "aufgeregt" war ich ja schon. So viele mir unbekannte Zutaten zu verwenden fand ich ganz schön aufregend, was aber dennoch auch ein wenig abschreckend war. Wie wird es wohl schmecken? Höö - das Gericht kommt ganz OHNE Salz und Pfeffer aus?? Und so weiter und so fort. Ich glaube ich habe mich - trotz der mangelnden Zutaten - in der Vergangenheit kaum so sehr gefreut ein Gericht zu probieren wie jetzt.

Und es hat sich gelohnt. Es war einfach der Hammer. Unglaublich lecker!!





Zutaten für 4 Personen:
25 g getrocknete Mu-Err-Pilze
2 Bund Frühlingszwiebeln
5 Knoblauchzehen
1 kleine Knolle Ingwer (ca. 1 EL im gehackten Zustand = 25 g)
200 g Champignons
100 g Wasserkastanien
750 g Rinderhackfleisch
100 Rotwein
3 EL gelbe Currypaste
3  EL Soja Sauce
3 EL Balsamico
250 ml Hühnerbrühe (Instant)
500 g Mii Nudeln
200 g Erbsen (TK)
6 Stengel Koriandergrün
1 frische rote Chilischote
etwas Traubenkernöl

Und so geht's:
  1. Mu-Err-Pilze in einer großen hitzebeständigen Schüssel mit kochendem Wasser übergießen und für 30 Minuten einweichen lassen. Achtung! Die Pilze nehmen noch gut an Umfang zu! Anschließend werden die Pilze in mundgerechte Stücke geschnitten.
  2. Währenddessen das Gemüse schneiden: Frühlingszwiebeln putzen und in kleine Ringe schneiden. Knoblauchzehen und Ingwer hacken. Champignons  und Wasserkastanien in Scheiben schneiden.
  3. Nun das Traubenkernöl im Wok erhitzen und die Frühlingszwiebeln dahin anbraten. Knoblauch, Ingwer und Champignons zugeben und kurz mitbraten. Anschließend das Rinderhackfleisch zugeben und vollständig durchbraten. Nun den Rotwein zugießen und vollständig reduzieren lassen. Jetzt noch die Currypaste, Sojasauce, Essig und Mu-Err-Pilze in den Wok geben und kurz mitbraten lassen.
  4. Brühe zugeben und ca. 15 Minuten köcheln lassen. Dann Erbsen und Wasserkastanien in den Wok geben und untermischen.
  5. Währenddessen Wasser aufkochen und dann die Mii Nudeln gemäß Packungsanleitung zubereiten. Die Nudeln sofort in den Wok geben und mit der Bolognese vermengen. Nochmals kurz für 2 Minuten erhitzen.
  6. Koriander von den Stängeln zupfen und ggf. klein schneiden. Chilischote in putzen und klein hacken.  
  7. Zum servieren die Nudeln mit Bolognese auf Tellern anrichten und mit Koriander und Chili bestreuen.

Zubereitungszeit: ca. 1 Stunde


Lasst es euch schmecken :)
Eure Ricki

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