Seelenfutter oder auch Soulfood –
diese Wörter sind momentan in aller Munde, dabei versteht jeder
etwas anderes darunter. Was alle Meinungen vereint ist das Ziel
dieser Gerichte: sie sollen uns glücklich und zufrieden machen.
Dieser Aufgabe haben sich auch die beiden Autorinnen Susanne
Bodensteiner und Sabine Schlimm gewidmet. Bereits mit ihrem ersten
Buch „Seelenfutter“ konnten sie zahlreiche Köchinnen und Köche
begeistern. Nun erscheint ihr zweites Buch, das nun auch die
Herbivoren unter den Feinschmeckern ansprechen soll. Das Kochbuch mit
dem Titel „Seelenfutter vegetarisch“ hat gleich mein Interesse
geweckt, als ich es in den Regalen stehen sah. Bereits von ihrem
ersten Buch war ich mehr als begeistert, so konnte ich nicht umhin
mir auch das zweite Buch zuzulegen. Gerade jetzt, wo ich ausgezogen
bin, koche ich natürlich viel einfacher und häufig auch fleischlos,
da es sich für eine Person oft nicht „lohnt“ - da werden mir
sicher einige unter euch Lesern zustimmen. Das Buch begeistert mich
durch seine vielfältigen Rezepte, teils neu aufgesetzte Klassiker
oder aber Fleischrezepte, die selbst ohne Ersatzprodukte, perfekt
„vegetarisiert“ wurden. Vom deftigen Kaspressknödel über den
ausgefallenen Lauchcrumble mit Backpflaumen oder aber süßen
Kokos-Milchreis mit Mango ist für jede Feinschmecker-Seele etwas
dabei.
Susanne Bodensteiner, Sabine Schlimm - Seelenfutter vegetarisch - Grüne Rezepte, die glücklich machen
192 Seiten mit ca. 90 Farbfotos, Format: 18,5 x 24,2 cm. Hardcover,
ISBN: 978-3-8338-4177-4 (GU Gräfe und Unzer Verlag)
Zum Aufbau:
Nach einem kurzen Vorspann, der sich
genau mit dem oben genannten Thema „Seelenfutter“ oder „Wie man
sich zufrieden isst“ beschäftigt folgen auch schon zahlreiche
leckere Rezepte. Den Einstieg machen die „Snacks und Salate“,
gefolgt von „Suppen und Eintöpfen“, eine meiner
Lieblingskategorien ;) Natürlich darf in einem vegetarischen
Kochbuch eine Knolle und deren Verwandte nicht fehlen: „Kartoffeln
und Gemüse“. Gefolgt von weiteren leckeren Sattmachern, finden
sich im Kapitel „Nudeln, Reis & Co“ tolle Rezepte zu den
beliebten Kohlehydraten. Mit dem Kapitel „Soja und Seitan“
richten die Autorinnen auch den Blick auf Ersatzprodukte, die sehr
vielseitig einsetzbar sind und tolle neue Variationen von Gerichten
ermöglichen. Das Beste kommt wie immer zum Schluss: „Süßes“.
Meiner Meinung nach ist diese
Einteilung perfekt, denn wem geht es nicht genau so: „Boah, jetzt
hätte ich total Lust auf.....“ Und dann schlägt man dieses
Lieblingskochbuch auf und findet im richtigen Kapitel garantiert ein
tolles Rezept zur gewünschten Zutat.
Zu den Rezepten:
In der Einleitung ist es bereits
angeklungen: wie auch in ihrem ersten Buch „Seelenfutter“,
ebenfalls im GU-Verlag erschienen, zeigen Frau Bodensteiner und Frau
Schlimm tolle Rezeptvarianten die zum nachkochen einladen. Ich habe
bereits mehrere Gerichte aus dem Buch gekocht und werde euch später
eines davon, „Omas Kartoffelgulasch“, präsentieren.
Im ersten Kapitel brillieren
beispielsweise die Quesadilla mit Pilzen und Guacamole oder aber
Rahmfleckerl mit Kürbis und Lauch. Verführerische Suppen, wie die
ausgefallene Käse-Mais-Suppe mit Chili-Popcorn, machen bereits beim
ersten durchblättern Appetit. Das klingt alles sehr deftig, aber
auch asiatische Einschläge, beispielsweise bei den Pakoras mit
Mangochutney, finden sich in diesem Buch. Neben dem Möhrenrisotto
mit Radicchio lassen auch die Polenta-Nocken mit Fenchel-Pilz-Ragout
das Herz eines jeden neugierigen Hobbykochs höher schlagen, ob nun
Vegetarier oder Allesfresser! Hättet ihr zum Beispiel gedacht, das
man Kohlpäckchen mit Steinpilzen auch ohne Hack machen kann? Das
geht und zwar mit Sojaschnetzel. Diese und ähnliche Ideen machen das
Buch so spannend und lesenswert. Ich könnte stundenlang die Rezepte
mit den liebevoll gestalteten, bunten Fotos durchblättern und mir
dabei Appetit holen. Wenn ich dann bei der Seite mit den Naschereien
anlange, ist es um mich geschehen: jetzt muss ich aber wirklich an
den Herd und tolle Double Chocolate Brownies backen oder ein Tiramisu
classico zubereiten. So wird es euch auch gehen, versprochen!
Zur Zubereitung:
Ich bin ein bekennender GU-Fan und wie
ich es bereits aus anderen Kochbüchern dieses Verlags gewohnt bin,
zeichnet sich auch dieses Buch dadurch aus, das Mengenangaben stets
korrekt sind. Die Anleitung ist leicht verständlich, nummeriert und
gibt Schritt für Schritt an, was zu tun ist – kinderleicht also.
Hervorzuheben ist die „GU-Qualitätsgarantie“, mit der
gewährleistet wird, dass jedes Rezept mindestens dreifach getestet
wurde und die Fotos authentisch sind. Das heißt: auch ihr könnt das
Gericht zaubern, ganz einfach, step by step und es wird genauso toll
aussehen.
Zum Layout:
Die Fotos sind, wie gewohnt, sehr
ansprechend und bunt. Sie machen Lust auf nachkochen und wecken
Freude auf die Gerichte. Für mich sind diese Kochbücher auch immer
wie Bildbände, die ich gerne anschaue, auch wenn ich nicht nach
Rezepten suche.
Fazit:
Ihr habt es schon gemerkt: ich bin mal
wieder begeistert. Das Buch bietet viele tolle Ideen, mit modernen
Zutaten auf einfache Art und Weise tolle Gerichte zu kochen. Sie
gehen, auch aufgrund der verständlichen Anleitung, leicht von der
Hand und machen einfach nur Spaß. Im Anschluss an die Rezension
stelle ich euch das Rezept vor, das ich nachgekocht habe.
Aber vorher noch meine Empfehlung:
kauft euch dieses Buch, wenn ihr Gemüse mögt, neue Inspirationen
sucht und Lust am kochen habt.
Ganz einfach im Buchladen oder direkt
hier im Internet:
http://www.gu.de/buecher/kochbuecher/vegane-vegetarische-kueche/730222-seelenfutter-vegetarisch/
Das getestete
Gericht:
Omas Kartoffelgulasch
Zutaten für 2 Personen:
1 kleines Bund Suppengrün (Möhre,
Lauch, Sellerie; zusammen 150 g)
200 g Zwiebeln
½ Bund Schnittlauch
1 TL abgeriebene Bio-Zitronenschale
½ TL Kümmelsamen
400 g vorwiegend festkochende
Kartoffeln
1 EL Sonnenblumenöl
1 EL Tomatenmark
1 – 2 EL edelsüßes oder
rosenscharfes Paprikapulver
(je nach gewünschter Schärfe)
ca. ½ TL Chilischrot
50 ml Rotwein oder roter Traubensaft
500 ml gut gewürzte Gemüsebrühe
(Instant oder selbst gekocht)
je 1 kleine rote und grüne
Paprikaschote
Salz | schwarzer Pfeffer
2 EL Schmand (nach Belieben)
- Das Suppengrün schälen beziehungsweise waschen und putzen. Möhre, Lauch und Selleriestücke sehr fein würfeln. Die Zwiebeln schälen und ebenfalls sehr fein würfeln. Den Schnittlauch kalt abbrausen, trocken schütteln und in Röllchen schneiden; in einer Schale knapp die Hälfte davon mit gut ½ TL Zitronenschale und den Kümmelsamen mischen. Die Kartoffeln schälen und in ca. 1 cm große Würfel schneiden.
- Im Schmortopf (ich habe einen normalen Topf verwendet) das Öl erhitzen. Die Zwiebel- und Gemüsewürfelchen darin bei mittlerer bis starker Hitze in ca. 10 Min. hellbraun anbraten, aber keinesfalls dunkel rösten. Die Kartoffelwürfel und das Tomatenmark unter das Gemüse rühren und kurz mitanbraten.
- Alles mit Paprikapulver und dem Chilischrot bestreuen und mit dem Rotwein oder Traubensaft ablöschen. Die Schnittlauch-Kümmel-Mischung über das Gemüse streuen, dann die Gemüsebrühe angießen und aufkochen. Die Kartoffeln bei mittlerer Hitze zugedeckt in 15 – 20 Min. weich dünsten. Inzwischen die Paprikaschoten waschen, putzen und in 1 cm große Stücke schneiden. Diese nach ca. 10 Min. zum Gulasch geben und mindestens 5 Min. mitgaren.
- Das fertige Gulasch mit Salz, Pfeffer und nach Belieben noch etwas Zitronenschale abschmecken. Auf zwei Schalen oder Suppenteller verteilen, je 1 Klecks Schmand daraufgeben und den übrigen Schnittlauch darüberstreuen. Dazu schmeckt dunkles Bauernbrot. Bei großem Hunger können Sie Semmelknödel dazu genießen.
Viel Spaß beim nachkochen. Wenn's euch schmeckt, lohnt es sich vielleicht wirklich, das Buch mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Liebe Grüße
eure Lisa
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