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Sonntag, 30. Oktober 2016

{Buchvorstellung} Das Prinzip Kochen - Matthias F. Mangold



Das Prinzip Kochen…klingt erst mal relativ nüchtern. Und tatsächlich gibt dieses Buch einige Ratschläge die sich wie das „Schema F“ auf verschiedenste Gerichte anwenden lässt. Das Buch vermittelt Grundkenntnisse, belässt es jedoch nicht dabei. Es werden auch Vorschläge zum abwandeln einiger Rezepte gegeben. Diese Vorgehensweise finde ich faszinierend, da auch ich als Lehrerin häufig so vorgehe: erst einmal das Gesetz beibringen, es üben und dann anwenden. Daher finde ich es toll, wie der Autor Matthias F. Mangold es schafft, diese „Technik“ auf das Kochen anzuwenden, frei nach seinem Motto „Prinzip verstanden, selber handeln!“. Ich habe ja bereits einige Koch- und Lehrerfahrung und kann daher das Buch mit anderen Augen betrachten. Die Vorgehensweise bei einzelnen Rezepten erscheint mir für den Kochneuling sehr durchschaubar und er kann sich darin üben, neue Techniken und auch das Küchenjargon zu erlernen. Erst dann hat er auch die Möglichkeit, sein erworbenes Wissen anzuwenden und weiterzuentwickeln, Schritt für Schritt. Hierbei wird auch das Gefühl für zusammengehörige Aromen und deren Wirkung geschaffen. Und ist nicht genau das was es ausmacht? Was echtes Kochen von Lebensmittel zubereiten unterscheidet? JA! Also wer gerne etwas von der Pike auf lernen möchte oder aber seine Basiskochkenntnisse um Tricks und neue Kombinationsmöglichkeiten erweitern möchte, liegt mit diesem Buch auf jeden Fall richtig.



Das Prinzip Kochen | Matthias F. Mangold | ISBN: 9783833857201 | 336 Seiten, Hardcover



Gliederung

Das Buch startet mit einer Inhaltsübersicht. Das Schema, nachdem die Rezepte aufgebaut sind, wiederholt sich jedes Mal. Immer beginnend mit „Was braucht’s“, dann kommt das Grundrezept und anschließend das Kreativlabor mit Varianten des Grundrezepts. Außerdem bietet das Kochbuch die Möglichkeit auf der zugehörigen Website 10 Zeitraffervideos zu ausgewählten Rezepten kostenfrei anzusehen. Zwischen den Rezepten finden sich witzige Weisheiten und lockere Sprüche rund um das Thema kochen, die Lust auf mehr machen sollen. In der Rubrik „Wissenswürze“ befindet sich das kleine Küchen-Einmaleins. Hier werden unterschiedliche Verarbeitungstechniken, wie z. B. „schnetzeln, putzen“, mit Bild erläutert. So ist auch Kochneulingen klar, was zu tun ist, wenn das Rezept verlangt, man solle Champignons putzen.
Besonders anschaulich sind die Rezepte nicht nur durch das jeweils vorhandene Rezeptbild, sondern auch durch die Abbildungen zu Utensilien und Zutaten. So wird auf einen Blick z. B. ersichtlich, ob man alle Zutaten Zuhause hat, wenn man einfach mal auf gut Glück durch die Rezepte blättert. Die Anleitung zum Gericht ist Schritt für Schritt aufgebaut und knapp gehalten. So weiß man gleich, wie man mit welchem Lebensmittel verfahren soll. Außerdem werden noch Tipps und Tricks für die Handhabung gegeben, die an mancher Stelle sehr hilfreich sind. Ganz klassisch steht am Ende des Buches das Rezeptregister.



Layout

Das Buch besticht durch seine cleane, aufgeräumte Aufmachung. Spritzigkeit erhält es durch moderne Schrifttypen und besondere Stilelemente, wie z. B. die bewusst abgeschnittenen Seitenzahlen am unteren Seitenrand. Außergewöhnlich ist auch der Einband aus festem Karton, was dem Kochbuch eine robuste Eleganz verleiht. Aufgepeppt wird das Ganze durch die bereits erwähnten Sprüche und tolle, moderne Fotografien zwischen den Rezepten.
  


Inhalt

 „Das Prinzip Kochen“ erinnert an ein Standardwerk von GU über die Grundzüge des Kochens und übersetzt sie auch gleich in die Sprache der modernen Küche mit Anklängen von Fusionfood, z.B. Gnocchi aus Kürbis oder das ehemals Rindergulasch mit Tofu. In besonderer Weise gibt es gerade Anfängern mit den Grundrezepten Sicherheit und im Kreativlabor Anregungen das neu Gelernte zu variieren. Durch das Einüben eines Rezepts und Anregungen zu dessen Veränderung lernt der Kochneuling, welche Aromen harmonieren und auch in anderen Kombinationen funktionieren. Der Wahlspruch lautet schließlich: Grundrezept kapiert→ variiert! Für etwas erfahrene Köche bietet das Kochbuch Impulse für neue Kreationen, sowohl bei den Zutaten als auch bei verschiedenen Gar- und Zubereitungsmethoden. Bei diesem Buch teilt einer gern sein Wissen, dass er sich über eine längere Zeit angeeignet hat. Der Autor möchte, dass der Leser seinen Kochhorizont erweitern kann und Lust bekommt, selbst etwas auszuprobieren. Eines zeigt dieses Buch nämlich sehr deutlich: kochen ist keine Zauberei und jeder kann es lernen.


Fazit

Ein tolles Buch vor allem für Neueinsteiger denen der Anfang leicht gemacht werden soll. Doch der Autor will mehr erreichen: einen selbstbestimmten Koch, der sich durch dieses Buch viel selbst beibringen und sein Wissen dann selbst im er mehr erweitern kann. Dieses Anliegen finde ich sehr wertvoll, weshalb ich dieses Buch nur empfehlen kann. Das Prinzip ist so simpel wie clever und - es funktioniert.

Ich habe das Bruschetta-Rezept nachgekocht:



Für 10 Portionen:

Schritt 1:

Backofen auf 180 °C vorheizen.
1 Baguette, in Scheiben schneiden.

Schritt 2:

3 Fleischtomaten, waschen, halbieren und die Kerne entfernen. Das Fruchtfleisch in Würfel schneiden.
8 Basilikumblätter fein hacken.
3 EL Olivenöl mit Tomaten und Basilikum mischen, salzen, pfeffern und beiseitestellen.

Schritt 3:

Die Brotscheiben im Ofen (Mitte) ca. 2 Min. anrösten, dann wenden und noch 1 Min. rösten.
Inzwischen 1 Knoblauchzehe schälen.

Schritt 4:

Die gerösteten Brotscheiben aus dem Ofen nehmen und mit der Knoblauchzehe abreiben, dann mit der Tomatenmischung belegen. Bruschetta unbedingt sofort frisch und warm essen.

Falls ihr jetzt heiß auf das Buch seid, hier könnt ihr es gleich ordern:

© Bilder: Nicola Walsh

Viel Spaß beim Nachkochen der Bruschette oder dem Schmökern in diesem tollen Buch. Ich hoffe, mein Einblick hat euch gefallen.

Alles Liebe,
eure Lisa

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