Heimkommen und erstmal die Füße hochlegen – das macht jeder
nach einem anstrengenden Tag am Liebsten. Wie toll wäre es dann noch, wenn
gerade jemand das eigene Lieblingsgericht für einen zubereitet, das einem genau
in diesem Moment so richtig schmecken würde….toll. Solche Küchenschätze haben
die beiden Autorinnen des gleichnamigen Kochbuchs Anne-Katrin Weber und Sabine
Schlimm zusammengetragen. Ihre Rezepte sind wahre Klassiker der deutschen
Küche, die einem in Herbst und Winter auch bei dem müden Grau ein Lächeln aufs
Gesicht zaubern. Die Kochrezepte sind bunt gemischt und schlängeln sich durch
die verschiedenen Regionen Deutschlands. Jeder Feinschmecker der herzhaften
Küche kommt auf seine Kosten. Die beiden Autorinnen möchten mit dieser
Zusammenstellung Erinnerungen in den unterschiedlichen Lesern und Hobbyköchen
wecken. Jeder hat seinen Lieblingsschmaus, der ihn an seine Oma Fanny oder
Tante Elisabeth erinnert. Leider verpassen viele den Zeitpunkt, ihre Lieben
noch nach den genialen Rezepten für die klassischen und leckeren Speisen zu
fragen. Anne-Katrin Weber und Sabine Schlimm haben diese Rezepte gesammelt,
damit sich jeder Leser sich die alte Zeit wieder auf den
Teller kochen kann.
Anne-Katrin / Sabine Schlimm: Küchenschätze - Rezepte für die für die Seele
ISBN:
978-3-8338-4913-8
Erscheinungstermin:
1. September 2015
Ich finde diese Idee für ein Kochbuch sehr charmant und freue mich sehr, euch ein weiteres Kochbuch von GU, das unter anderem von einer meiner Lieblingsautorinnen mitverfasst wurde, vorstellen zu dürfen.
Aufbau:
Einfache Suppen und Eintöpfe stellen den Beginn des Buches
dar. Von Grundrezepten für klare Brühen bis hin zum Erbseneintopf sind alle
möglichen Gemüse- und Fleischsuppen vertreten. Anschließend folgen
Sattmacherrezepte, das heißt Speisen mit „Kartoffeln, Gemüse und Nudeln“ geben
sich die Ehre. Einfache Snacks, wie Eier in Senfsauce oder deftige Beilagen wie
Béchamelkartoffeln und Kartoffelpuffer sind hier zu finden. Besonders schön
sind die Einschübe zwischen den Rezepten. Sie geben Hintergrundinformationen,
z. B. zur „Kunst des Knödelns“, ohne langweilig zu sein. Sie gleichen eher
kleinen Geschichten oder Anekdoten, die das lesen des Kochbuchs auflockern und
Abwechslung biete. Weiter geht’s mit einem Rezept für selbstgemachte
Maultaschen und Käsespätzle. Wessen Herz da nicht höher schlägt….Im Kapitel
„Fleisch und Fisch“ treten dann Falscher Hase, Wiener Schnitzel und Forelle
Müllerin Art auf den Schirm. Tolle deutsche Gerichte, die man heute kaum mehr
bekommt.
Der Abschnitt „Süßes“ kommt nicht zu kurz und ist den vorangehenden
Kapiteln ebenbürtig. Saisonale Kracher wie Rhabarberkompott aber auch die
knupsrig-weichen Apfelküchlein mit Vanillesauce haben den Weg in das Buch
gefunden. Viele kennen sie schon gar nicht mehr: Die Kartäuserklöße. Ein Rezept
für diese Mehlspeise haben die beiden Autorinnen ebenfalls in das Buch gepackt.
Wer gerne typisch bayrisch ist, der wird sich über die Dampfnudeln sicher
freuen. Süß geht es weiter mit „Kuchen“. Aus dieser Rubrik stammt auch der
Apfelkuchen, den ich aus diesem Buch nachgebacken habe. Aber von dem schwärme
ich später noch. Zwetschgenkuchen, Butterkuchen, Käsekuchen, ganz egal – wir
lieben sie alle. Wenn wir ehrlich sind, so lieben wir doch die alten deutschen
Kuchen, die so herrlich frisch oder cremig-süß daherkommen. Da kann kein
Cupcake oder Shortbread der Welt mithalten. Die wunderbaren Rezepte dazu haben
die beiden Autorinnen gesammelt und in diesem Buch vereint.
Abgerundet wird das
Buch mit einem Kapitel, das in einem Buch voller Gaumen- und Seelenschmeichler
nicht fehlen darf: „Einmachen“. Hier geht es weniger um die Marmeladen und
Konfitüren, als um die traditionelle Haltbarmachung von Lebensmitteln durch
Einwecken. Hier wird die Herstellung eines Rumtopfs erklärt oder Kürbis
süßsauer.
Rezeptgestaltung:
Wie bei den meisten Rezeptbüchern von GU, ist die
Zubereitungsanweisung chronologisch. Begonnen wird mit vorbereitenden
Tätigkeiten. Ist eine Arbeit verrichtet, so wird zur nächsten übergegangen,
wobei Wartezeiten genutzt werden. Jeder Hobbykoch wird so im zeitökonomischen
Kochen geschult, was im Alltag, wo es oft schnell gehen muss, von Vorteil sein
kann. Die Zutaten stehen in einer Spalte am Rand der Seite. Sowohl die
Portionsanzahl, die Kalorienanzahl pro Person, als auch die Zubereitungszeit
ist angegeben. Jedes der Rezepte ist bebildert. Die Fotos zeichnen sich durch
ein liebevolles Arrangement mit Blick fürs Detail aus. Küchenpraxistipps oder
kleine Informationen am Rand helfen vor allem unerfahrenen Köchen weiter.
Register
Die Rezeptübersicht gliedert sich in die verschiedenen
Zutaten. Alle Rezepte zum Thema Apfel sind in einem Absatz zusammengefasst.
Dies bietet den Vorteil, dass man sich den genauen Rezeptnamen nicht merken
muss, um ein Rezept mit einer gewissen Zutat wiederfinden zu müssen.
Taten statt Worte:
Nun folgt das Apfelkuchenrezept, das ich
aus diesem Buch nachgebacken habe. Ich buk den Kuchen zum Einstand bei meiner
neuen Arbeit und konnte, glaube ich, einige Kollegen damit für mich gewinnen ;)
Herrlich-herbstlich und super lecker!
PS: Rosinen habe ich weggelassen, da viele diese ja nicht
mögen.
Zutaten für eine Springform (d = 26cm)
Für den Teig:
300 g Mehl (Type 405)
125 g Zucker
Salz
1 Ei (Größe M)
200 g kalte Butter
2-3 EL Semmelbrösel
Für den Belag:
1 kg säuerliche, mürbe Äpfel (am besten eignen sich Boskop)
3 EL Saft und 1 TL abgeriebene Schale 1 Bio-Zitrone
75 g Zucker
1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker
(50 g Rosinen)
1-2 Prisen Zimtpulver
Außerdem:
Mehl zum Verarbeiten
Fett für die Form
1 Eigelb
1 EL Milch
Und so wird’s gemacht:
- Für den Teig das Mehl auf die Arbeitsfläche sieben und eine Mulde in die Mitte drücken. Zucker und 1 Prise Salz daraufstreuen und das Ei hineingeben. Die Butter in Flöckchen auf dem Rand verteilen. Alle Teigzutaten vom Rand her rasch zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Den Teig in Folie gewickelt 30 Min. kalt stellen.
- Inzwischen für den Belag die Äpfel schälen, vierteln, entkernen und die Viertel in feine Scheiben schneiden. Die Apfelscheiben in einer Schüssel mit Zitronensaft, -schale, Zucker, Vanillezucker, (Rosinen) und Zimt mischen.
- Den Backofen auf 180 ° (Umluft 160°) vorheizen.
Drei Viertel des Teiges auf der bemehlten Arbeitsfläche rund ausrollen. Die
Springform einfetten und mit dem Teig auskleiden, dabei einen Rand von 3 cm
hochziehen. Den Teigboden mit einer Gabel einstechen und mit Semmelbröseln
bestreuen. Den restlichen Teig auf wenig Mehl ausrollen und in schmale Streifen
schneiden.
(Mein Tipp: Ich habe für das Gitter mit einer speziellen Walze Löcher vorgerollt. Durch das Auseinanderziehen des Teiges entsteht ein regelmäßiges Gitter ;))
- Die Apfelmischung auf dem Teigboden verteilen. Die Teigstreifen als Gitter darüberlegen. Eigelb und Milch verquirlen und das Teiggitter damit bestreichen. Den Kuchen im heißen Ofen (unten) 50-55 Min. backen. Einige Min. in der Form stehen lassen (oder ganz auskühlen lassen), dann aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.
Mürbeteigtipp
Die Blitzmethode
für den Mürbeteigboden geht so: Die weiche (!) Butter mit Salz, Zucker und Ei
mit den Quirlen des Handrührgeräts glatt rühren, dann mit den Knethaken schnell
das Mehl unterarbeiten und den Teig gleich mit den Händen in die Form drücken.
30 Min. kalt stellen. Und bloß nicht Oma weitererzählen.
Meine Anmerkungen: Super Rezept das einfach geht und einen
tollen Kuchen zaubert. Allerdings brauchte ich für einen geschmeidigen
Mürbeteig etwas mehr Mehl. Außerdem mein Tipp für das Auskleiden der Form:
Boden in der Springform mit einem kleinen Nudelholz mit Stiel ausrollen. Ein
Stück Teig zu einer langen Rolle formen und für den Rand rundherum in die
Springform legen. Am Boden andrücken und mit den Fingern am Rand hochdrücken.
Mit dem Messer die Randkante glätten. So wird es ein schön gleichmäßiges
Ergebnis.
Ihr wollt das Buch auch unbedingt? Dann holt es euch:
Bilder: Gräfe und Unzer/Fotografin: Julia Hoersch
Autoren: Anne-Katrin Weber und Sabine Schlimm
Liebe Grüße
Eure Lisa
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